#SoMM Blogparade: Faszination Social Media

Faszination Social Media, was heißt das für mich?
Jetzt ist es soweit, ich setzte mich endlich mit diesem Thema für die #SoMM Blogparade auseinander, die Stef Bauske in’s Leben gerufen hat – vielen Dank Stef für das tolle Engagement!

Viele meiner SoMM-Kollegen haben ihren Artikel schon fertig. Da ich wirklich meine eigenen Gedanken reflektieren (bzw. auch selbst erfahren will) und mich nicht bewusst oder unbewusst beeinflussen lassen möchte, habe ich bisher der Versuchung widerstanden, die sicher mal wieder genialen Blogbeiträge vor der Fertigstellung meines eigenen zu lesen. Für alle, die sich dafür interessieren, werde ich versuchen die ganzen Artikel mit Links am Ende aufzulisten.

Social Media gehört inzwischen zu meinem Alltag, privat sowie auch beruflich und ist aus beidem nicht mehr wegzudenken. Wobei es im Berufsleben momentan für mich doch noch ein täglicher Kampf ist.
Pendel ich zwischen einem realen und virtuellen Leben? Nein eigentlich nicht. Wie beim Telefonieren kommuniziere ich hier mit Menschen, realen Personen, eben nur auf eine etwas andere und weitreichendere Art.

Die Faszination Social Media besteht für mich aus viele Facetten. Manche faszinieren oder begeistern mich, über andere kann ich nur staunen und den Kopf schütteln.

Faszination Social Media
Ich finde es faszinierend, wie sich gerade bei den Sozialen Netzwerken Nachrichten in Windeseile verbreiten, aus Mücken Elefanten gemacht werden und nichtssagende Bilder ein begeistertes Publikum finden. Entfernungen schmelzen zu einem Mausklick zusammen, Länder und Kontinente rücken in greifbare Nähe und ermöglichen durch diese Grenzenlosigkeit zahlreiche Kontakte weltweit.

Für mich persönlich liegt die größte Faszination jedoch in der unüberschaubar großen Menge an Informationen und Wissen, die ich jederzeit und zu jedem Thema abrufen kann. Ein Luxus, den ich nicht mehr missen möchte!

Denke ich an die mageren und holprigen Informationsmöglichkeiten meiner Redaktionszeiten zurück, kann ich es mir fast nicht mehr vorstellen, dass Recherchen und das Knüpfen von Kontakten am wenigsten oder gar nicht im Web stattgefunden haben. Aber damals (zumindest in meinen Anfangszeiten, der Computersteinzeit 1991) gab es nur wenige Computer und wir haben unsere Texte noch von Hand geschrieben, nicht mit der Schreibmaschine, wirklich von Hand. Handys waren seltene, klobige Exoten rein zum Telefonieren – heute undenkbar!

Zwar sind die Möglichkeiten für Wissenserwerb und Recherche einfacher, umfangreicher und vielseitiger geworden, aber damit nicht weniger Zeitaufwändig. Mit der zunehmenden Masse an Textangeboten im Web steigt natürlich auch die Gefahr, dass falsche Informationen in den Umlauf kommen und es wird immer wichtiger, nicht nur die Themen sondern auch den Wahrheitsgehalt sorgfältig und intensiv zu recherchieren.

Begeisterung Social Media
Neben dem Informations- und Unterhaltungsangebot finde ich es auch absolut spannend, mich selbst immer mehr in die früher doch so ehrfurchtsvoll bestaunte Web-Welt einbringen zu können und ein – wenn auch kleiner – Teil von ihr zu sein.

Ich genieße es, nicht nur zu lesen sondern auch „gehört“ zu werden:
– Fragen in den „Raum“ werfen zu können und tatsächlich auch qualitative Antworten zu bekommen.
– An Gesprächen und Diskussionen teilzunehmen, mit Ideen und Gedanken nicht mehr alleine da zustehen. Mit Freunden jederzeit und beliebig lang zu kommunizieren.
– Interessante Beiträge schnell und einfach weiter zu geben und den Mehrwert mit anderen zu teilen.
– Ein Studium „grad mal so“ am heimischen Computer absolvieren zu können, dabei Kontakte mit vielen netten Mitstudenten zu knüpfen und nebenher schnell mal noch ein paar Schuhe zu bestellen.

Meine ersten Schritte – nicht mit neuen Schuhen sondern mit einem eigenen Blog – haben mir sehr viel Spaß gemacht und ich werde hoffentlich noch ordentlich in das Thema hineinwachsen. Genauso gerne stöbere ich aber auch in anderen Blogs und lasse dafür inzwischen so manches Buch liegen.

Staunen Social Media
Es erstaunt mich immer wieder, wie viele Nutzer Sozialer Netzwerke ihr Leben vor einer oft unüberschaubaren und meist unbekannten Masse an „Zuschauern“ ausbreiten und transparent machen.
Im „realen“ Leben wird die eigene Privatsphäre meist sorgfältig und überlegt nach außen abgeschirmt. Verhängte Fenster verbergen oft den häuslichen Alltag vor neugierigen Blicken im Umfeld. In der „virtuellen“ Welt steigt bei vielen auf einmal das Bedürfnis genau dieses sorgsam gehütete Privatleben über Soziale Netzwerke zu verbreiten, Freunde und auch Fremde an jeder Gefühlsregung und Aktivität live teilhaben zu lassen.

Während die leere Flasche des Haarfärbemittels bei Nacht und Nebel entsorgt wird – damit niemand merkt, dass die schwarze Lockenbracht eigentlich schon grau ist – bekommen Nachbarn und Arbeitskollegen über Facebook das Färbespektakel mit Bildern aus dem ungeputzten Bad direkt am Rechner zum Kaffee serviert. Und dann der empörte Aufschrei, hat doch das böse Facebook den Nachbarn und Kollegen genau die Bilder gezeigt, die sie nicht sehen sollen! Hm, es gibt eine Einstellung der Privatspäre? Brauch ich das überhaupt?

Immer wieder frage ich mich, warum gerade in den Sozialen Netzwerken die Privatsphäre oft so locker gehandhabt wird.
Liegt es daran, dass die Hemmschwelle geringer ist, wenn einem niemand persönlich gegenüber steht?
Werden im Wahn des „Freundesammeln“ zu locker Freundschafts-Anfragen versendet/angenommen und danach vergessen, wer alles im Freundeskreis ist?
Verschwinden die realen Menschen hinter ihren Profilen und werden als solche einfach ausgeblendet und nicht mehr wahrgenommen?
Oder ist es vielen Nutzern trotz ständiger Aufklärung immer noch nicht bewusst, dass es ohne entsprechende Einstellungen keine Privatsphäre gibt und nur ein nicht gesetzter Post auch wirklich absolut privat ist?

Ich für meinen Teil nutze die Sozialen Netzwerke inzwischen sehr gerne – geschäftlich wie auch privat – aber auch mit einem gewissen Respekt.
Gerade bei Facebook sind alle meine Freunde „wirkliche“ Menschen aus meinem Leben. Außer die meisten „SoMMler“ (von denen ich hoffentlich noch viele direkt kennenlernen werde!) kenne ich alle persönlich und teile mit ihnen Dinge, die zwar nicht jeden interessieren, aber ruhig jeder wissen kann. Persönliches und „heiße“ Themen, bleiben bei mir aus allen Netzwerken draußen und somit da wo sie hingehören: In meinem Privatleben und bei den entsprechenden Personen.

Am Erstaunlichsten bei Social Media finde ich das Verhalten der Firmen. Dass gerade die Unternehmenswelt, die eigentlich immer bemüht ist uns mit ihren Produkten den Weg in die Zukunft vorzugeben, bei diesem Thema oft abblockt und dabei weit hinter den Nutzern zurück bleibt. Schade, dass sich diese Maschinerie damit so schwer tut, sich zu öffnen und durch ein Umdenken das ganze Potenzial zu erkennen und zu nutzen, das Social Media den Unternehmen und somit den Konsumenten bietet.

In der heutigen Zeit, in der jede Privatperson, jeder Selbständige und Arbeitnehmer bereit sein muss, sich blitzschnell umzuorientieren, neues dazu zu lernen und sich an den Fortschritt anzupassen, erwarte ich eigentlich auch von Unternehmen so viel Zukunftsgeist und Abenteuerlust, um sich auf Social Media einzulassen – Vielleicht wäre „Das Cluetrain Manifesto“ ( Rick Levine, Christopher Locke, Doc Searls und David Weinberger) hierfür schon einmal eine kleine Hilfe in die richtige Richtung.

Eigentlich hätte ich gar nicht so viel schreiben müssen. Auf den Punkt gebracht heißt Faszination Social Media für mich:
Freiheit – Wissen – Persönlicher Mehrwert – Aktualität – Miteinander – Grenzenlosigkeit – Stetige Weiterentwicklung – Inzwischen auch Alltag – Zukunft
Aber auch: Unsicherheit – Angst vor Neuem – Teilweise Kontrollverlust – Umdenken

Links zu #SoMM Blogparade: Faszination Social Media:

MedienGarten: Möge die #SoMM Blogparade beginnen
Geistreich78: #SoMM Blogparade – Faszination Social Media Gastbeitrag von Luigi Arcangioli
Minsworld: #SoMM Blogparade: Faszination Social Media
Auf Minsworld: #SoMM Blogparade – Faszination Social Media“ Gastbeitrag von Juliane Benad
NetLeben: #SoMM Blogparade: Faszination Social Media
bb-Wortgewandt: #SoMM Blogparade: Faszination Social Media
Lernspielwiese: Zur #SoMM Blogparde: (Meine SoMe)Faszination ist… Kommunikation!
Druckstelle: Wie und warum Social Media? Partizipation auf zwei Beinen
Living the future: Blogparade: Faszination Social Media, was ich daran so faszinierend finde
Sascha Tams: SoMM Blogparade: Social Media – Faszinierend?
Guter-Kundenservice: …Faszination Social Media
Landlog: SoMM Blogparade ….
Social Media Betreuung: #SoMM Blogparade: Faszination Social Media
Denise´s Social Media Blog: Faszination Social Media
Frauke Schramm – Social Media für Künstler: Faszination Social Media – warum nur, warum?
Heike’s Stadtgeflüster: SoMM Blogparade – Faszination Social Media
Geistreich78: SoMM Blogparade: Faszination Internet – ich bin begeistert! – Gastbeitrag Tom Hillebrand
Literaturfacetten: Die re:publica 13 und der Freiraum, den Social Media bietet


9 Gedanken zu “#SoMM Blogparade: Faszination Social Media

  1. Vielen lieben Dank für deine Mühe und deinen Beitrag zur Blogparade. Gerade die Aspekte Zugänglichkeit von Informationen und Privatsphäre finde ich ebenfalls besonders faszinierend und schließe mich hier deiner Meinung an. Danke auch für den Ausschnitt der bisherigen Beiträge, unter #SoMMblog bei Twitter sind noch weitere zu finden und im Abschlusspost zur Blogparade werde ich mich an einer vollständigen Liste versuchen =).

  2. Zu diesem Artikel fallen mir spontan drei Buchstaben ein: WOW.
    Du hast die Faszination Social Media genial wiedergegeben. Dagegen kommt mir mein Artikel richtig klein vor… Respekt.
    Freue mich auf weitere Artikel, du bist zum Bloggen geboren.

  3. Ich kann mich Jasmin nur anschließen. Dein Beitrag hat den WOW-Effekt, kurzweilig geschrieben, zum Schmunzeln aber auch Nachdenken. Es macht einfach Lust auf mehr.
    Super finde ich auch deine Idee am Ende noch einmal alle Beiträge der #SoMM Blogparade zu verlinken.
    Habe gerade auch deinen Post „This is how I work“ gelesen. Auch toll geschrieben, wird gleich geteilt.
    Viel Erfolg weiterhin mit deinem Blog.

  4. Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Dein Blogbeitrag ist super geworden! Freue mich schon auf deine nächsten Beiträge. Finde die Verlinkung zu den anderen Beiträgen der Blogparade ebenfalls super. Ich glaube das kupfere ich einfach mal ab 😉

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