Die Geschichte meines Blogs: Vom Kaffeeklatsch zur Füstertüte

Schon eine Weile ruht sich bei mir „Die Geschichte meines Blogs“ in einer Ecke aus, eine Blogparade, die Alexandra Steiner ins Leben gerufen hat. Danke für die Idee zu dieser Blogparade!

Die Geschichte meines Blogs? Mein Blog ist noch relativ jung, quasi in den Kinderschuhen und hat eigentlich noch keine wirkliche Geschichte – nur die seiner Entstehung.
Für meine Erwachsenen Fortbildung zum Social Media Manager bei ils kommt letztes Jahr im November / Dezember in einem der Studienhefte auch das Thema Blog auf den Tisch. Ich bin ein Schreiberling durch und durch, allerdings mit gefühlt chronischem Zeitmangel. Die Anregung zu einem eigenen Blog ist verlockend, die Zeit dafür knapp, eigentlich gar nicht vorhanden. Neue Firmenstrukturen im Unternehmen, aufreibende, schon fast abenteuerliche Zusammenarbeit mit Amerika, innerliche (und leider auch lautstarke) Temperamentsausbrüche und dazwischen ein kleiner Keimling, mir alles einfach von der Seele zu schreiben…

Ein Tipp meiner Dozentin Dörte Giebel, einen Blog nur für mich, nicht für die Öffentlichkeit, wässert und düngt das kleine Blog-Pflänzchen, bis es voll ausschlägt: Ein Blog als Wellness-Oase für meine Gedanken, was für eine Idee. Pfeif auf die Zeit und auf zu WordPress.

Der Blog ist  schnell angelegt und ich schlürfe genüsslich an meinem mal wieder kalten Kaffee. Angeblich soll er ja schön machen. Wenn das stimmen würde, wüsste der Spiegel schon gar nicht mehr, wer Schneewittchen überhaupt war…
Kalter Kaffee? Kaffeegeschichten? Kaffeegeschichten gefällt mir. Für das Design brauch ich etwas länger. Auch wenn das Blog nur für mich ist, gefällig für’s Auge muss es sein. Und dann schreibe ich und schreibe. Alles was einfällt, vorfällt, was stresst, ärgert oder einfach mal wieder unfassbar ist und raus muss, schreibe ich runter.
Mein Blog saugt alle meine Gedanken – die freundlichen wie auch (oft) unfreundlichen – auf wie ein Schwamm, geduldig und ohne zu murren. Ich liebe es, keine Rücksicht darauf nehmen zu müssen, was ich schreibe oder über wen ich schreibe.

Bis, ja bis die #SoMM Blogparade von Stef Bauske (MedienGarten) auf mich zurollt und mir fast gleichzeitig noch ein  #BTStöckchen zwischen die Beine fliegt, das mich dann zum Stolpern bringt. Ich sitze in der Falle, bin im Zugzwang. Die Ausrede „keine Zeit“ ist ein schnoddriger Selbstbetrug. Mein kleiner privater „Jammer-Blog“ ist randvoll. Ich winde mich noch etwas, um dann doch aufzugeben. Mein sorgfältig gehüteter Kaffeegeschichten-Blog fliegt schweren Herzens in die Mottenkiste (aber jederzeit als privater Seelsorger erreichbar…) und muss einem öffentlichen Kaffeeklatsch weichen.

Auf ein Neues bei WordPress. Diesmal komm ich mir beim Anlegen des Blogs fast wichtig vor. So ein offizieller Blog, wo jeder das was ich schreibe lesen und auch darauf reagieren kann, ist doch etwas anderes als das Geschreibsel für die eigene Alltagsbewältigung. Klar habe ich schon sehr viel geschrieben, für Magazine, PR und Websites. Aber noch nie habe ich dabei dem Leser quasi gegenüber gesessen und seinem Kommentar oder seiner Kritik dabei direkt in’s Auge geschaut. Ein spannendes Gefühl! Und auf einmal finde ich meinen Kaffeeklatsch gar nicht mehr passend. Ich will zwar auch hier los werden, was mich bewegt und beschäftigt. Aber anders halt, nicht mehr auf dem hau einfach raus Klatsch- und Tratsch-Weg. Ein Freund hat die zündende Idee „Flüstertüte“.
Das gefällt, ist gut und gebongt: Herzlich Willkommen zu deinem Dasein im Web, Flüstertüte!

Wenn ich auch noch am Auftritt bastle und feile und es sicher noch eine Weile dauert, bis er so ist, wie ich ihn haben möchte – so teile ich meine Gedanken inzwischen doch sehr gerne mit der Flüstertüte und ihren Lesern…


2 Gedanken zu “Die Geschichte meines Blogs: Vom Kaffeeklatsch zur Füstertüte

  1. „Mein Blog saugt alle meine Gedanken – die freundlichen wie auch (oft) unfreundlichen – auf wie ein Schwamm, geduldig und ohne zu murren. Ich liebe es, keine Rücksicht darauf nehmen zu müssen, was ich schreibe oder über wen ich schreibe.“ Ja, so ähnlich ist unser Blog auch – wir haben es mit ‚teilweiser Anonymität‘ versucht; der Nachteil ist natürlich, dass man als Klarnamen-Blogger noch mehr als authentisch wahrgenommen wird.

Hinterlasse einen Kommentar